metroZones.Saloon #9, 21.8.2013: Caracas, sozialisierende Stadt – Buchpräsentation

Mittwoch, 20.30 Uhr, b_books Buchhandlung, Lübbener Str. 14, 10997 Berlin-Kreuzberg.

Seit Ende der 1990er Jahre unterliegt Venezuelas Hauptstadt Caracas einem fundamentalen Trans­formationsprozess. Im Zuge der „bolivarianischen Revolution“ versuchen lokale und staatl­iche Organe gemeinsam mit der Bevölkerung eine neue urbane Politik umzusetzen. Einst margina­lisier­te Bewohner_innen organisieren sich in Stadtteilräten, Nachbarschaftsversammlung­en oder Medien­kollektiven und entwickeln sich so zu Akteur_innen politischer, sozialer wie auch kultureller Veränder­ung.

Dies lässt sich nicht allein als „Stadtplanung von unten“ beschreiben, denn die offizielle Vision einer „Sozialistischen Stadt des 21. Jahrhunderts“ durchzieht wie ein Masterplan die Projekte und Debatten der sozialen Basis. Dennoch ist die Selbstorganisation ein zentrales Moment der Produk­tion einer sozialisierenden Stadt.

Aus der Perspektive der kritischen Stadtforschung wirft der Sammelband einen Blick auf die Dynamik, die Räume und die Akteure der Metropole Caracas. Die beobachteten Veränderungen verweisen über Lateinamerika hinaus auf soziale und politische Fragen zukünftiger Stadtentwicklung, die sich unter Umständen auch in Bezug auf Berlin und Hamburg stellen lassen.

Die Herausgeberinnen Dario Azzellini, Stephan Lanz (mZ/Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/O.) und Kathrin Wildner (mZ/HafenCity Universität, Hamburg) diskutieren mit Christoph Twickel (Journalist, Hamburg) und weiteren Gästen.

Mehr Infos über das Buch Caracas, sozialisierende Stadt. Die „bolivarianische“ Metropole zwischen Selbstorganisation und Steuerung. metroZones 12.

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metroZones.Saloon #9 in der Reihe Stadtforschung dezentrieren – Eine Veranstaltungsreihe von metroZones zu neuen urbanen Perspektiven. metroZones interessiert sich für urbane Erfahrungen jenseits der etablierten Perspektiven. Mit der Reihe Stadtforschung dezentrieren werden (Mega-)Städte und Forschungen aus dem globalen Süden fokussiert, ohne dabei in die klassischen Stereotype, Moloch- oder Vitalitätsdiskurse zu verfallen. Dabei geht nicht um Regionalisierung der urbanen Welten, sondern im Gegenteil – im Sinne einer tendenziell post- und dekolonialen Perspektive – um Querbezüge und übergreifende stadtkritische Reflektionen. Die Veranstaltungen bringen Stadtforschende, AktivistInnen, KünstlerInnen und sonstige ProduzentInnen von Stadt ins Gespräch und richten sich an ein breites, stadt- und weltinteressiertes Publikum.

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